Partnervermittlungsbüros
boomen. Zu jeder Tag- und Nachtzeit werden wir mit Werbung berieselt.
Partnervermittlung „ABCt“ erzählt uns, dass sie jeden Tag Kunden verliert und
zwar paarweise. Das Vermittlungsbüro „DRSX“ schickt ein Herz auf die Reise.
Wobei ich bei dieser Werbung eher den Eindruck habe, es würden Hunde
verkuppelt. Was hat das mit Pendeln zu tun, wird sich die geneigte Leserschaft
fragen. Nun, bekanntlicherweise habe ich ja einen Nebenjob als Dosenöffnerin
und Kaffeerahmservierdüse. Wobei ich diese Jobs gratis ausübe und bei längerer
Abwesenheit sogar durch Nichtbeachten gestraft werde. Nichtsdestotrotz liebe
ich meine Katze. Aber zurück zum Thema. Gestern fuhr ich einmal mehr mit dem
17.54 Uhr-Zug nach Olten, und wie gehabt im Spiswägeli. Und dort traf ich eine
alte Bekannte, die mir vor Jahren meine Katze Mephista vermittelt hat.
Nun frage ich mich,
würde auch ein Katzenvermittlungsbüro funktionieren? Im gleichen Atemzug muss
ich diese Frage vehement verneinen. Und zwar aus folgendem Grund: Wie aus dem
Foto zu ersehen ist, ist meine Katze schwarzweiss, hört aber auf den Namen
Mephista. Natürlich nicht immer, sondern nur dann, wenn es Madame gerade passt.
Ein offensichtlicher Widerspruch, was den Namen betrifft.
Wie konnte es dazu kommen? Nun, das hat sich wie folgt zugetragen. Bei
dem Vermittlungsgespräch auf dem Bauernhof meiner Bekannten fiel mein Blick auf ein schwarzes Katerchen. Da ich
noch einige Wochen warten musste, bis der Fellträger bei mir Einzug halten
würde, bat ich die Bauersleute, das kleine Teufelchen „Mephisto“ zu rufen. Die
Tage zogen ins Land und es kam der Tag, in dem mein Mietbewohner bei mir
einziehen sollte. Nur: als ich „Mephisto“ rief, kam nicht ein schwarzes
Katerchen geschlichen. Nein, ein schwarzweisses Weibchen kam angeprescht,
sprang auf meinen Schoss und rieb sein Köpfchen an meinem Kinn. Es stellte sich
heraus, dass der Bauer das schwarze Teufelchen behalten wollte und der Meinung
war „D’Frou Staduma nüt de scho das Wibli, wo niemmer het wöue.“ Damit hat er
nur zum Teil Recht, denn Mephista hat sich für mich entschieden. Ich bereue
diese Entscheidung bis heute nicht, und bin überzeugt, dass auch die nicht mehr
so kleine Teufelin ihre Entscheidung nicht bereut. Immerhin gehen wir seit über
sechszehn Jahren gemeinsam durch dick und dünn. Also nichts mit
Computerfragebogen und –auswertungen.
Das Bild ist an einem Tag entstanden, an dem Mephista ihre Entscheidung vermutlich zumindest es bitzeli in Frage gestellt hat. Der alljährliche Tierarzttermin stand an, etwas, dass das Tierchen gar nicht mag.
Wie sagte doch Mephisto:
AntwortenLöschenIch bin der Geist der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles was entsteht
ist werth dass es zu Grunde geht;
Drum besser wär’s dass nichts entstünde.
So ist denn alles was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Drum gib recht gut acht
Und wähle Namen mit bedacht.
Während Humunkulus sich dazu artikuliert
Die Katz sich im Revier darüber geniert.