Ich bezeichne mich als diplomierte Kampfpendlerin weil ich seit über zehn Jahren mit ÖV zur Arbeit fahre. Als solche erlebe ich vieles, lustiges und trauriges, sinnvolles und sinnloses. Und das möchte ich teilen, mit Freunden und Fremden, mit grossen und kleinen Menschen, mit Leuten aus der Nähe und Leuten aus der Ferne. Frohes Lesen

Donnerstag, 30. Januar 2014

Kupplungstechnisch geschrieben




Partnervermittlungsbüros boomen. Zu jeder Tag- und Nachtzeit werden wir mit Werbung berieselt. Partnervermittlung „ABCt“ erzählt uns, dass sie jeden Tag Kunden verliert und zwar paarweise. Das Vermittlungsbüro „DRSX“ schickt ein Herz auf die Reise. Wobei ich bei dieser Werbung eher den Eindruck habe, es würden Hunde verkuppelt. Was hat das mit Pendeln zu tun, wird sich die geneigte Leserschaft fragen. Nun, bekanntlicherweise habe ich ja einen Nebenjob als Dosenöffnerin und Kaffeerahmservierdüse. Wobei ich diese Jobs gratis ausübe und bei längerer Abwesenheit sogar durch Nichtbeachten gestraft werde. Nichtsdestotrotz liebe ich meine Katze. Aber zurück zum Thema. Gestern fuhr ich einmal mehr mit dem 17.54 Uhr-Zug nach Olten, und wie gehabt im Spiswägeli. Und dort traf ich eine alte Bekannte, die mir vor Jahren meine Katze Mephista vermittelt hat.

Nun frage ich mich, würde auch ein Katzenvermittlungsbüro funktionieren? Im gleichen Atemzug muss ich diese Frage vehement verneinen. Und zwar aus folgendem Grund: Wie aus dem Foto zu ersehen ist, ist meine Katze schwarzweiss, hört aber auf den Namen Mephista. Natürlich nicht immer, sondern nur dann, wenn es Madame gerade passt. Ein offensichtlicher Widerspruch, was den Namen betrifft.
Wie konnte es dazu kommen? Nun, das hat sich wie folgt zugetragen. Bei dem Vermittlungsgespräch auf dem Bauernhof meiner Bekannten fiel mein Blick auf ein schwarzes Katerchen. Da ich noch einige Wochen warten musste, bis der Fellträger bei mir Einzug halten würde, bat ich die Bauersleute, das kleine Teufelchen „Mephisto“ zu rufen. Die Tage zogen ins Land und es kam der Tag, in dem mein Mietbewohner bei mir einziehen sollte. Nur: als ich „Mephisto“ rief, kam nicht ein schwarzes Katerchen geschlichen. Nein, ein schwarzweisses Weibchen kam angeprescht, sprang auf meinen Schoss und rieb sein Köpfchen an meinem Kinn. Es stellte sich heraus, dass der Bauer das schwarze Teufelchen behalten wollte und der Meinung war „D’Frou Staduma nüt de scho das Wibli, wo niemmer het wöue.“ Damit hat er nur zum Teil Recht, denn Mephista hat sich für mich entschieden. Ich bereue diese Entscheidung bis heute nicht, und bin überzeugt, dass auch die nicht mehr so kleine Teufelin ihre Entscheidung nicht bereut. Immerhin gehen wir seit über sechszehn Jahren gemeinsam durch dick und dünn. Also nichts mit Computerfragebogen und –auswertungen.
Das Bild ist an einem Tag entstanden, an dem Mephista ihre Entscheidung vermutlich zumindest es bitzeli in Frage gestellt hat. Der alljährliche Tierarzttermin stand an, etwas, dass das Tierchen gar nicht mag.

1 Kommentar:

  1. Wie sagte doch Mephisto:

    Ich bin der Geist der stets verneint!
    Und das mit Recht; denn alles was entsteht
    ist werth dass es zu Grunde geht;
    Drum besser wär’s dass nichts entstünde.
    So ist denn alles was ihr Sünde,
    Zerstörung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

    Drum gib recht gut acht
    Und wähle Namen mit bedacht.
    Während Humunkulus sich dazu artikuliert
    Die Katz sich im Revier darüber geniert.

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